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Hier kannst du deine individuellen Fragen,
Anregungen oder auch deine Kritik zu
GARANTIERT BLUESGITARRE LERNEN
direkt an den Autor Andi Saitenhieb richten:
info@alfredverlag.de

 

 

 

GITARRENTYPEN

Grundsätzlich kannst du auf fast jeder Gitarre Blues spielen.
Ich stelle hier die vier grundsätzlich unterschiedlichen Bauarten vor:
Die elektrische Gitarre, die Westerngitarre und die Resonatorgitarre.

Außerdem gebe ich Tipps zur Verstärkerwahl, zu der Benennung der Teile der Gitarre sowie zum Greifen ohne Scheppern.

ELEKTRISCHE GITARRE

80-90% des Sounds kommen aus den Fingern. Beliebte Bemerkungen meiner Schüler und von Workshop-Teilnehmern sind: Das geht auf meiner Gitarre nicht!, Das liegt an der Gitarre! (wahlweise auch am Verstärker oder Effektgerät) oder deine Gitarre ist halt viel besser.

Ich antworte darauf gerne: Dann lass uns mal tauschen … Und natürlich klinge ich mit der Gitarre und dem Verstärker des Schülers immer noch wie ich. Fazit: Das Equipment unterstützt nur das, was aus den Fingern kommt (oder gemein formuliert: Lieber mehr Üben als neues Equipment kaufen.). Natürlich spiele ich über eine Stratocaster anders als über eine Les Paul, aber das Zauberwort heißt hier anders und nicht schlechter oder besser.

Nachdem das gesagt ist, hier eine kurze Vorstellung der wichtigsten Gitarrentypen, ihrer typischen Sounds und einiger wichtiger Musiker, die dieses Instrument hauptsächlich spielen.

Angefangen hat alles Anfang der 50er Jahre, als Leo Fender die Fender Broadcaster erfand. Aus rechtlichen Gründen musste er sie in Fender Telecaster umbenennen. Kurz darauf stellte er eine Weiterentwicklung vor: Die Fender Stratocaster. Bis heute ist dies der mit Abstand meistverkaufte Gitarrentyp aller Zeiten. Die Firma Gibson, bis dahin eigentlich für hervorragende akustische Instrumente bekannt, brachte ein Design des großartigen Gitarristen Les Paul zur Serienreife, und der dritte Klassiker war geboren. Die Halbresonanz-Gitarre (auch Semi-Hollowbody) ist eine Mischform aus akustischer und elektrischer Gitarre. Sie ist im Gegensatz zu den anderen drei genannten Typen nicht aus massivem Holz, sondern teilweise hohl. Das bekannteste Modell ist die Gibson ES 335.

FENDER TELECASTERTypische Merkmale:2 Single-Coils (einspulige Tonabnehmer).

Sehr spitzer, höhenbetonter Klang.

Anfällig für Brummen.

Angeschraubter Hals.

Bekannte Tele-Spieler:

Albert Collins,
Muddy Waters,
Andi Saitenhieb 🙂

 

FENDER STRATOCASTERTypische Merkmale:3 Single-Coils (einspulige Tonabnehmer).

Sehr spitzer, höhenbetonter Klang.

Anfällig für Brummen.

Angeschraubter Hals. Vibrato-Hebel.

Bekannte Strat-Spieler:

Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan,
Eric Clapton, Buddy Guy, Ritchie Blackmore.

 

GIBSON LES PAULTypische Merkmale: 2 Humbucker (zweispulige Tonabnehmer).Seltener P90 (fette Single Coils, klanglich zwischen Humbuckern und normalen Single Coils).

Mittiger Klang, brummt nicht (gilt nur für Humbucker, nicht P90).

Eingeleimter Hals.

Bekannte Paula-Spieler:
Gary Moore, Jimmy Page, Billy Gibbons (ZZ Top)

 

GIBSON ES 335Typische Merkmale:2 Humbucker (zweispulige Tonabnehmer).

Mittiger Klang, brummt nicht.

Eingeleimter Hals. Wegen der hohlen Kammern anfälliger für Feedback (Rückkopplungen).

Bekannte ES 335-Spieler:
BB King, Chuck Berry

Fast alle anderen elektrischen Gitarrenmodelle sind mehr oder weniger offensichtliche Kopien dieser Modelle. Es ist halt schwierig, etwas fast perfektes noch grundsätzlich zu verbessern … Die als revolutionäre Neuerungen vermarkteten Verbesserungen sind in der Regel nur kleine Detailverbesserungen.
Weiterführende Informationen in GARANTIERT BLUESGITARRE LERNEN von Andi Saitenhieb, erschienen bei der Alfred Music Publishing GmbH.

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WESTERNGITARRE

Westerngitarren sind akustische Gitarren mit Stahlsaiten. Dies ist die typische Gitarre für den akustischen Blues. Das Saitenziehen (Bending), die wichtigste Verzierungstechnik der elektrischen Bluesgitarre, ist aufgrund der dickeren Saiten nur bedingt möglich, aber ansonsten gibt es keine Einschränkungen.Westerngitarren gibt es in verschiedenen Größen und Formen: Dreadnought, Jumbo, Grand Auditorium, Auditorium und Parlour. Es gibt verschiedene Tonabnehmersysteme für Westerngitarren, zum Beispiel Piezo-Tonabnehmer (druckempfindliche Kristalle unter dem Steg), ein bis zwei Mikrofone im Gitarrenkorpus oder Tonabnehmer, die man ins Schallloch einbaut. Westerngitarren sind verstärkt anfällig für Rückkopplungen. Wenn man nicht auf der Bühne umherlaufen möchte, kann man auch ein Mikrofon vor die Gitarre stellen.Da der Hals einer Westerngitarre einem wesentlich höheren Saitenzug als der einer klassischen Gitarre mit Nylonsaiten standhalten muss, ist er mit einem Metallstab (Trussrod) verstärkt, der dem Saitenzug entgegenwirkt. Deshalb kann man auch keine Nylonsaiten auf eine Westerngitarre aufziehen: Fällt der hohe Saitenzug weg, kann der Hals beschädigt werden. Außerdem arbeiten die Tonabnehmersysteme mit Nylonsaiten nicht korrekt.Bekannte Hersteller hochwertiger Westerngitarren sind Martin, Gibson, Lakewood. Preiswerte Alternativen findet man bei Sigma (Tipp!), The Loar, Yamaha, Ibanez, Cort …

Bekannte Westerngitarren-Spieler:
Robert Johnson, Big Bill Broonzy, Blind Blake

Weiterführende Informationen in GARANTIERT BLUESGITARRE LERNEN von Andi Saitenhieb, erschienen bei der Alfred Music Publishing GmbH.

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RESONATORGITARRE

Ein Resonator ist eine Metall-Membran, ähnlich einem Lautsprecher. Man unterscheidet zwei Varianten von Resonatorgitarren nach der Anzahl der Resonatoren:Die einen haben drei kleinere Resonatoren (Tricone), die anderen haben einen großen Resonator (Single Cone). Im Blues findet vor allem die Single Cone-Version Verwendung. Es gibt dabei zwei unterschiedliche Bauweisen: Beim Biscuit Cone zeigt die Spitze des Resonators nach oben. Beim Spider Cone liegt der Resonator andersherum.Alle drei Varianten der Resonatorgitarre unterscheiden sich erheblich im Klang. Der Korpus einer Resonatorgitarre kann aus Holz (oft auch Dobro genannt) oder aus Metall (oft auch National genannt) sein.Wie bei den Westerngitarren gibt es auch hier verschiedene Tonabnehmersysteme. Einige Modelle sind sogar elektrische Gitarren mit Resonator (National Resolectric, Amistar Amicaster). Diese kann man auch akustisch spielen, weil sie deutlich lauter als normale E-Gitarren sind.

Bekannte Hersteller hochwertiger Resonator-Instrumente sind National Resophonic, Amistar und Continental.

Bekannte Reso-Spieler:
Son House, Bob Brozman, Blind Boy Fuller

Weiterführende Informationen in GARANTIERT BLUESGITARRE LERNEN von Andi Saitenhieb, erschienen bei der Alfred Music Publishing GmbH.

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VERSTÄRKER

Für eine elektrische Gitarre braucht man einen Verstärker, sonst ist sie zu leise. Grundsätzlich kann man mit fast jedem Verstärker [engl. Amp, Kurzform von Amplifier] den Blues spielen.

Es gibt drei grundsätzlich unterschiedliche Bauarten für Gitarrenverstärker:
1. Röhren-Verstärker
2. Transistor-Verstärker
3. Verstärker mit digitalen Simulationen von klassischen Verstärker-Sounds (Modelling-Amp)

Außerdem wird unterschieden zwischen
a) Combo (Verstärker und Lautsprecherbox in einem Gehäuse)
b) Head (Topteil) & Box-Kombinationen (Verstärker und Lautsprecherbox getrennt).

Die wichtigsten Merkmale, über die man sich vor dem Kauf Gedanken machen sollte, sind:

1. Preisvorstellung
2. Lautstärke (Das ist nicht dasselbe wie die Wattzahl! Siehe unten.)
3. Größe & Gewicht (Transport!)
4. Clean Sound / Verzerrter Sound
5. Anzahl Kanäle
6. Anschluss für Fußschalter vorhanden? (Kanal-Umschaltung, Hall an/aus)
7. Effekt-Loop vorhanden?

Zum Thema Lautstärke muss man wissen:

Ein Röhrenverstärker ist bei gleicher Wattzahl deutlich lauter als ein Verstärker ohne Röhren-Endstufe! Mit einem 30 Watt Röhren-Combo kann man es sich ohne Probleme mit der gesamten Nachbarschaft verscherzen. Daheim reicht ein Röhrenverstärker mit 1 Watt oder weniger.

Weiterführende Informationen zu den Themen Effektgeräte und Sonstiges Zubehör in GARANTIERT BLUESGITARRE LERNEN von Andi Saitenhieb, erschienen bei der Alfred Music Publishing GmbH.

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GREIFEN OHNE SCHEPPERN

Beim Gitarrespielen gibt es nicht die eine korrekte Handhaltung. Vielmehr gibt es die richtige Handhaltung für einen bestimmten Moment, in dem eine bestimmte Spieltechnik angewendet wird. Zum Beispiel beim Saitenziehen und beim Vibrato ist die Handhaltung eine völlig andere als beim normalen Greifen. Ich beschreibe hier die Grundhaltung der Hand, auf die fortgeschritteneren Spieltechniken Saitenziehen und Vibrato und die entsprechenden Handhaltung gehe ich in einem Folge-Band dieser Blues-Methode ein.

Der Finger drückt mit der Fingerspitze die jeweilige Saite auf das Griffbrett. Der Finger greift senkrecht zum Griffbrett. Die Saite wird nicht verzogen, der Abstand der Saiten zueinander ändert sich nicht.

Wenn man den Finger etwas schräg zum Griffbrett hält, kann man benachbarte Saiten berühren und sie dadurch abdämpfen (also vom ungewollten Mitschwingen abhalten). Das ist eine nützliche Technik, aber grundsätzlich muss man auch greifen können, ohne die benachbarten Saiten zu berühren. Zum Beispiel beim Akkordspiel sollen die benachbarten Saiten ja mitschwingen.

Der Finger greift direkt hinter dem Bundstäbchen (von der Anschlagshand aus gesehen). Das Greifen erfordert nicht viel Kraft und Anstrengung, im Gegenteil, man benötigt viel weniger Kraft als die meisten Gitarrenanfänger denken. Eine gute Übung ist es, den Druck immer weiter zu verringern bis die Saite anfängt zu scheppern. Jetzt wieder den Druck minimal erhöhen bis es nicht mehr scheppert. Mehr Kraft braucht man nicht! Die Handinnenfläche berührt nicht den Gitarrenhals.

Auf dem Foto gut zu erkennen:
Der Ringfinger drückt die A-Saite mit wenig Kraftaufwand. Er ist nicht senkrecht, sondern berührt in diesem Fall die D-Saite, um sie zu dämpfen. Soll die D-Saite auch klingen, greift der Finger steiler (senkrecht zum Griffbrett).

Der Daumen befindet sich auf der Rückseite des Gitarrenhalses und ist gestreckt. (Nicht das letzte Daumenglied abknicken!) Die anderen Finger fliegen nicht irgendwo in der Gegend herum, sondern befinden sich in der Nähe des Griffbretts, bereit, bald einen Ton zu greifen. Die gesamte Handhaltung ist relativ entspannt, das Handgelenk ist nicht abgeknickt.

Weiterführende Informationen zu den Themen Anschlag mit Daumen, Finger oder Plektrum, Wechselschlag, Artikulation, Saiten abdämpfen, Dynamik u.v.m. in GARANTIERT BLUESGITARRE LERNEN von Andi Saitenhieb, erschienen bei der Alfred Music Publishing GmbH.

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TEILE DER GITARRE